Arbeitsprofil
1.
Das therapeutische Angebot basiert auf bewährten Grundlagen einzelner psychotherapeutische Schulen
und ist in seinen einzelnen Bausteinen wissenschaftlich klar definiert
2.
Da es die „klassische“ Therapie in diesem Sinne heute nicht mehr gibt, orientiert sich die angebotene
Therapie an ihrer Ausgangssituation, den Problemen und selbstverständlich an ihren Zielen. Diese
werden Ihnen nicht ausschließlich vorgegeben, sondern in gemeinsamer Zusammenarbeit erarbeitet.
3.
In diesem Zusammenhang passt sich die Therapie Ihnen an. Probleme und Symptome werden nicht
einem strikten Therapieablauf unterworfen. Vielmehr werden die einzelnen notwendigen Interventionen
an der Person und dem tatsächlichen Entwicklungspotential angepasst. Sehen Sie mich in diesem
Zusammenhang als gleichberechtigten Partner auf Augenhöhe an und nicht als „Gelehrten“ oder
„Professor“. Vielmehr als teamfähigen Coach.
4.
Um Ihnen und ihren Leidensdruck bestmöglich helfen zu können ist es wichtig zu wissen, dass die
therapeutischen Maßnahmen in der Zeit der Zusammenarbeit nichts für mal „zwischendurch“ sind.
Deshalb sollten Sie in der Lage sein, andere Dinge in dieser Zeit hinten anzustellen um den Fokus auf
die Therapie haben zu können.
Schließlich geht es um IHRE Ziele.
5.
Diese Ziele sollten möglichst bald und realistisch vereinbart und festgehalten werden. Sie bieten den
Rahmen für die zukünftige Ausrichtung. Doch sollten Sie auch „verträglich“ sein und nicht um jeden Preis
der körperlichen, emotionalen und psychischen Gesundheit getroffen werden. Im Laufe der Therapie
können diese sich auch verändern. Selbstverständlich haben Sie jederzeit die Steuerung ihre Ziele neu
auszurichten. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, den bisher fehlenden Antrieb mit Sinn und Energie zu
füllen, schließlich sollen Sie nicht für mich oder irgendeine Maßnahme funktionieren, sondern wollen IHRE
Ziele erreichen.
6.
Um Ihnen auf Ihren Weg der Therapie bestmöglich helfen zu können, wende ich unabhängig von
spezifischen Interventionen auch gewisse „psychotherapeutische Grundlagen“ wie das Spiegeln von
Gesagten, Arbeit mit Gefühlen und Wahrnehmung. Dies soll Ihnen eine gewisse Grundlage bieten, auf
der die „speziellen“ Interventionen aufbauen.
Schließlich wollen Sie die Kompetenz über sich und ihr Leben und nicht anders herum.
7.
„Psychoedukation“ ist allgemein sehr wichtig in der Psychotherapie. Es fördert die
Selbststeuerungsfähigkeit der Patienten und gleichzeitig stärkt es das Vertrauensverhältnis zwischen
Patient und Therapeut. (Der beste Therapeut ist jener, der mit der Zeit immer überflüssiger wird.)
Psychoedukation dient auch dem Ziel, dass Sie Ihr eigener Therapeut werden können. Diese kann
mündlich, mit Textauszügen, Links und ähnlichen erfolgen.
8.
Den Beginn einer Therapiestunde eröffnen Sie. Somit behalten Sie auch die Steuerungsfähigkeit. Es
empfiehlt sich Therapieinhalte hier den Vordergrund zu stellen (Erfahrungen in der Zwischenzeit, wie viel
ist man schon wieder weiter gekommen, wie weit sind die Ziele noch entfernt usw.)
9.
Wie Sie mittlerweile wissen, ist Psychotherapie nichts für nebenher, sondern bewusste Arbeit und
Entwicklung. Aus diesem Grund findet letztere auch nicht in der Therapie selbst, sondern vielmehr in der
Zeit dazwischen statt. (Die Umwelt / der Alltag als „Training“)
Hausaufgaben in Form von Übungen fördern die theoretisch gewonnen Inhalte unter „realen“
Bedingungen auch praktisch auszuprobieren. Durch das praktische Üben verankern sich Erfolge
körperlich und bilden dadurch wieder eine Einheit (Psyche = Körper = Psyche usw.)
Gerne können Sie mir in dieser Zwischenzeit bis zum nächsten Termin auch ein Feedback geben.
Nutzen Sie dazu einfach die Kontaktmöglichkeiten auf dieser Seite.
Erlebnisse, verarbeiten Sich im Zusammenspiel mit dem Gedachten, dem körperlich Empfundenen
wunderbar, in dem man es in seinen Worten schriftlich zusammenfasst. (Kognition – Emotion – Körper).
Diese Möglichkeit ist nicht üblich in der Psychotherapie und soll auch nicht als „Flucht“ verstanden
werden. Vielmehr als bedarfsgerechter Anker für Erfahrungen in der Zwischenzeit.
10.
Egal was Sie während einer Sitzung denken oder fühlen. Ob es auch peinlich oder vermeintlich unwichtig
ist. Ich ermutige Sie, alles direkt auszusprechen. Diese Methode des „freien Assoziieren“ (nach Freud)
hat sich seit knapp hundert Jahren bewährt. „Warum das Sinn macht?“
Die Psyche nimmt Wahrnehmunmgen und strukturiert Sie vor. Vieles davon landet hinterher im
Unterbewusstsein und steht Ihnen später vielleicht nicht mehr zur Verfügung. Um zu verhindern, dass
vielleicht wichtiges nicht mehr greifbar ist, ermutige ich Sie „haben Sie keine Angst“ und sprechen
einfach ALLES aus.
11.
Ich arbeite immer bewusst ziel-/lösungsorientiert. Schließlich geht es um Ihre Gesundheit, Wünsche und
Ziele. Aus diesem Grunde werden nicht alle Entwicklungen der Vergangenheit gleichermaßen beleuchtet
oder vertieft, wenn es zum Erreichen Ihrer Ziele, oder zur Lösung von Problemen, nicht beiträgt bzw.
sogar schadet.
12.
Das „Miteinander“ war schon immer zielführender und produktiver als das „Vorgeben und
Hinterherlaufen“. Aus diesem Grund ist dem Dialog Vorrang vor dem Interview oder gar den
„therapeutischen Dozieren“ zu gewähren.
Ich nehme mir das Recht heraus den Dialog kurz anzuhalten, wenn zu einem „Kerninhalt“ immer wieder
ähnliche oder gleiche Beispiele von Ihnen gebracht werden. Gerne bleibt man in den unzählig, ähnlichen
Berichten stecken, was ihren Prozess eher hindert als voranbringt. Das kostet Sie unnötig Zeit und
Nerven.
13.
Sie sind der „Steuermann“ Ihrer Therapie. Aus diesem Grund sind die Handlungsinhalte so ausgelegt,
dass Sie diese ausführen, ausprobieren oder umsetzen, nicht ich. Schließlich geht es um Ihre
Weiterentwicklung. Gewisse Ausnahmen sollten vorab besprochen und festgehalten werden. Sie werden
sehen. Rein symptomatisches Handeln (auch wenn es bequem erscheint) wird sie Ihren Zielen nicht
weiterbringen. Vielmehr soll das „Neu erlernte“ Ihnen die Chance geben, präventiv bzw. „neu“ in
vergleichbaren Situationen zu handeln.
14.
Bürokratische, soziale oder wirtschaftliche Themen sollten bestmöglich parallel (im Hintergrund) zur
eigentlichen Therapie laufen, um Ihnen den Raum zu verschaffen, sich in dieser Zeit auf diese
fokussieren zu können. Schließlich geht es um ihren Leidensdruck, ihre Probleme und Ziele innerhalb der
Therapie.
15.
Wenn Sie das Gefühl haben, etwas in der Beziehung zwischen Ihnen und mir stört Sie, verwirrt oder
blockiert Sie, dann sprechen sie das auf jeden Fall sofort an. Das unbedingten Vorrang vor anderen
Dingen. Nur wenn ein vertrauensvolles und unbelastetes Verhältnis zwischen uns besteht, können wir
auch lösungsorientiert arbeiten. Selbstverständlich können Sie sich darauf verlassen, dass auch ich
dieser Prämisse folge.
16.
Die Erfahrungen, welche Sie im Laufe der Therapie mit mir gewinnen, kann Ihnen als wertvolle Grundlage
für weitere Beziehungen im sozialen Umfeld, oder Ihrer Umwelt dienen. Sehen Sie daher unser Verhältnis
auch als Möglichkeit an, sich hierin auszuprobieren und neue Erfahrungen zu sammeln. Je besser Sie
sich in der Zwischenzeit selbst kennengelernt haben, um so leichter erkennen Sie auch
Zusammenhänge, die Sie dann außerhalb der Therapie anwenden können.
17.
Gesamtheitliche Therapie bedeutet auch, dass Sie wichtige Personen, die im Zusammenhang ihres
Falls eine Rolle spielen, mitbringen können. Probleme sind nicht immer nur in einem selbst entstanden,
oder kommen darin zu tragen.
Nein, wir selbst sind auch immer Baustein eines Netzes oder „Systems“. Wie viel wir selbst dazu
beitragen und was von außen in uns hineingetragen wurde, lässt sich so bedarfsgerecht herausfinden.
18.
Sollte ich das Gefühl haben, dass Sie in ungünstigen Gedanken hängen bleiben, oder dabei sind, sich
darin zu verrennen, werde ich Sie unterbrechen. Verstehen sie das nicht als Unhöflichkeit. Vielmehr
versuche ich Ihnen damit zu helfen, dass sich diese Gedanken nicht weiter verfestigen (weiter selbst
einreden)
19.
Um gewisse „Endlosschleifen“ (welche Leidensdruck produzieren) zu durchbrechen, kann es manchmal
nötig werden, dass ich provokante Äußerungen, Schlussfolgerungen oder Deutungen treffe. Diese zielen
nicht ab sie herabzusetzen oder zu verärgern, sondern Sie aus Ihrem Muster herauszuholen.
20.
Geben Sie jeder Therapiestunde die Chance mit einem „Gefühl“ oder „Fazit“ zu füllen. Eine Stunde ohne
Gefühl ist eine verlorene Stunde. Lassen Sie ihre Gefühle so gut und ausdrucksstark wie möglich zu,
denn Gedanken und Gefühle sind untrennbar miteinander verbunden. Durch Gefühle können wir
Situationen oder Erlebtes länger, genauer und intensiver im Gehirn abspeichern. Ist ihnen nach Weinen?
Dann weinen Sie. Ist ihnen vor lauter Freude danach es herauszuschreien? Dann schreien Sie es
heraus.
21.
Oftmals kommen Patienten mit dem Verständnis aus Therapiestunden, dass es nicht so schnell
vorangeht wie Sie es gerne hätten. Ein guter Therapeut zeichnet sich nicht dadurch aus, alles
schnellstmöglich „abzuarbeiten“. Schließlich kann ich immer nur so viel leisten, wie bei Ihnen gerade
zugänglich ist. Deswegen kann es vorkommen, dass Sie manchmal Wochen oder gar Monate brauchen
um gewisse Informationen oder Interventionen tatsächlich aufnehmen und verstehen zu können, weil
ihnen das Bewusstsein dafür durch andere Dinge noch blockiert oder versperrt ist.
Gute Therapie bedeutet nicht, dass sich der Therapeut auf alles stürzt was er erkennt, sondern Sie
anleitet das zu bearbeiten, wozu Sie nach aktuellen Stand gerade in der Lage sind.
22.
Meine Erfahrungen zeigen, dass Doppelstunden in der Regel viel zielführender und produktiver sind, als
Einzelsitzungen. Oftmals benötigt man als Patient eine gewisse Zeit um wirklich vollständig „drin“ zu sein
und dann ist die restliche Zeit zu kurz um wirklich weiter zu kommen. Durch Doppelsitzungen nehmen wir
uns also bei den Druck, alles schnellstmöglich und oberflächlich behandeln zu müssen.
Schließlich soll eine Therapiesitzung ja keine verlorene Sitzung sein. Auch hier gilt folgendes. Die
Stunden passen sich Ihren Bedarf an. Wenn Ihnen eine Einzelstunden besser bekommt, passen wir es
einfach an.
.
23.
Führen Sie Therapietagebuch. Das ist kein Muss, aber ich ermutige Sie dazu. Es ist vollkommen normal,
dass einzelne Sitzungen und Inhalte mit der Zeit verblassen. Kurze Stichpunkte und Erkenntnisse (freies
Assoziieren) helfen Ihnen dabei, sich auch später wieder zu erinnern. Gerne freue ich mich über ein
Feedback. Das Therapietagebuch ist ihr persönliches, privates Dokument.
24.
Zur Qualitätskontrolle setze ich Tests und Therapie-Evaluationen ein. Dieser Zusatzaufwand ist manchen
Patienten lästig, wird aber von der Politik erwartet und – was viel wichtiger ist - trägt dazu bei, die
Qualität Ihrer Behandlung zu verbessern. Am Ende unserer Zusammenarbeit werde ich Sie um eine
„Abschlussbewertung“ und einen „Erfahrungsbericht“ bitten.
25.
Klare Rahmenbedingungen verhindern präventiv (vorab) Konflikte.
Bevor man sich in eine längere Therapie begibt, ist es ihr Recht (und meine Erfahrung als Patient lehrt
mich, dass es manchmal sogar wichtig ist mehrere Therapeuten auszuprobieren) sich nicht gleich, um
jeden Preis auf einen behandelnden Therapeuten zu fixieren.
26.
Sagen Sie bitte Termine, falls Sie diese nicht wahrnehmen können, unbedingt mindestens 48 Stunden
vorher ab. Ansonsten ist es mir nahezu unmöglich diesen neu zu vergeben. Sagen Sie diesen zu
kurzfristig ab (egal aus welchen Gründen) muss ich den Termin jedoch vollständig abrechnen.
27.
Flexibilität ist mir als Therapeut wichtig. Deswegen versuche ich in der Termingebung auf Ihre
Bedürfnisse bestmöglich, im Rahmen meiner Möglichkeiten, einzugehen.
Haben Sie Verständnis dafür, dass ich Ihnen nicht immer alle Wünsche erfüllen kann.
28.
Jede Psychotherapie sollte sich fortlaufend weiterentwickeln. Aus diesem Grund scheuen Sie sich nicht
mich darauf anzusprechen wenn Sie Fragen zur Behandlung, einzelnen Interventionen oder Ideen bzw.
Verbesserungsvorschläge haben.